Wias enter woar!

Die Elfe meldet sich aus dem Winterschlaf zurück. Diesmal habe ich mich für euch mit dem Amtsvorgänger unseres Bürgermeisters getroffen: Alois Ehrenreich hat mit mir über Anthering gesprochen. Und zwar über Anthering zu einer Zeit, als „Tourismus“ noch ein Fremdwort war. Nicht, dass Anthering vor über 40 Jahren nicht attraktiv gewesen wäre als Urlaubsort – ganz im Gegenteil. Nur nannte man damals unsere Gäste nicht Touristen, sondern SOMMERFRISCHLER.

Der Alois ist kein gebürtiger Antheringer – nein, ihn hat die Wohnungssuche zu uns gebracht. Von einer kleinen Stadtwohnung in Salzburg, zu einer großen Gartenwohnung in Anthering. Damals war Anthering noch ein kleines Dorf mit bäuerlichem Schwerpunkt: wenig Gewerbebetriebe, keine Wohngebiete mit Siedlungsbau. In der Stainachstraße  wurde ein Wohnprojekt geplant und gebaut. 1976 war dann der Umzug in die erste Wohnanlage, rundherum grüne Wiese. 2 Mehrfamilienhäuser und 4 Vier-Familienhäuser.  Danach wurde Richtung Westen noch eine weitere Wohn- und Reihenhausanlage erbaut. Das war der Beginn des heute sehr belebten und beliebten Siedlungsgebietes LEHEN, sozusagen die Vorstadt von Anthering.

Ursprüngliche Naturlandschaft

Als ich Alois gefragt habe, was denn die Gäste heute an Anthering so begeistert, war es sofort die Naturlandschaft, die sehr ursprünglich geblieben ist, insbesondere das Auengebiet und der Haunsberg.  Die Gäste suchen Ruhe, Komfort und Stadtnähe. Ideal als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Stadt, zu den Museen, zu den Festspielen, zu verschiedensten Veranstaltungen.

Der Fremdenverkehr in Anthering hat aber dadurch begonnen, dass aus den Ballungszentren – insbesondere in Deutschland – Gäste zu uns gekommen sind. Die Antheringer haben Wohnraum zur Verfügung gestellt und begonnen, Zimmer zu vermieten. Damals nannte man die Gäste „Sommerfrischler“. Die Zimmer waren einfach, das Angebot ehrlich und herzlich. Die Gäste waren nicht sehr anspruchsvoll – und so war die Wirtschaftlichkeit jedenfalls gegeben. Nicht nur Landwirte haben Zimmer angeboten, auch die „Häuslleut“ von Anthering mit z. B. Einfamilienhäusern, haben kleine Ferienwohnungen ausgebaut und erfolgreich vermietet. Schon damals wurde die Stadtnähe geschätzt. Aufgrund der Einfachheit wurden die Zimmer günstig angeboten und die Gäste blieben gern 2-3 Wochen hier im Dorf.

Legendäre Heimatabende

Dann erzählt mir der Lois von einem damals sehr interessanten und intensiven Angebot, für Gäste und Einheimische gleichermaßen. Es geht um die sehr stark besuchten und legendären Heimatabende. Im größten Veranstaltungssaal im Ort – dem Voglwirt-Saal – wurden diese Abende insbesondere vom Heimatverein veranstaltet. Geboten wurde Volkstanz, bäuerliche Spiele, Musik und gute Unterhaltung. Dabei wurden die Tänze nicht nur vorgezeigt – nein, den Gästen wurde auch der eine oder andere Tanz beigebracht. Sozusagen eine Tanzschule, ganz frech und klein. Dabei sind die Gastgeber durchaus MIT den Gästen zum Heimatabend gekommen. Der Voglwirtsaal war immer gut gefüllt. Selbsterklärend, dass sich bei diesem intensiven Kontakt Freundschaften entwickelt haben, die bis heute anhalten.

Gastronomie in Anthering

Erst später hat sich die Gastronomie in Anthering entwickelt. Alois meint, es gibt in Anthering eine „geteilte“ Form davon.  Kleine Betriebe wie Neuwirt, Riederwirt oder Reinthal haben geschlossen, und andere Betriebe haben sich spezialisiert. Besonders erwähnt Alois das heutige Hotel und Restaurant Ammerhauser als renommierten Betrieb. Die Familie Ammerhauser hat intensiv und fleißig das Haus zum besten Seminarhotel ausgebaut, das weit über die Grenzen von Anthering bekannt, geschätzt und beliebt ist. Auch das Seminarhotel Hammerschmiede in der 4-Sterne Kategorie, hat viele Stammgäste. Als kleines Paradies mitten in der Natur wird es gerne bezeichnet. Waldluft, Ruhe, Kulinarik – und die Alte Schmiede ist sehenswert!

Das Raggei Bräu ist ein noch  junger Betrieb – entstanden durch Eigeninitiative mit Bierbrauern. Heute ein tolles Wirtshaus, das sehr erfolgreich auch Lehrlinge ausbildet. Ein weiterer, sehr erfolgreicher, Gastronomiebetrieb ist „Kernei’s Mostheuriger„. Dieser wurde mit viel Fleiß und Umsicht zu einem gerne besuchten Wirtshaus mit Zimmervermietung  geschaffen.

Geselliges Anthering

Dann sprechen wir noch über den Werdegang von Alois Ehrenreich. Kurz nachdem er mit seiner Familie nach Anthering gezogen ist, war es wie eine Landung. Hier wollen wir bleiben – Punkt. Relativ kurzfristig war Alois im Dorf politisch aktiv. 1979 hat ihn sein Amtsvorgänger Bundesrat Johann Mayer als neuen Bürgermeisterkanidaten aufgebaut. Bis 2004 war er dann unser Ortschef.

Anthering ist ein Dorf der Vereine – und damit auch sehr gesellig. Wer in Anthering Fuß fassen möchte, tut gut daran, einem Verein beizutreten. Sozusagen mitten drin, bei allen Veranstaltungen. Besonders der Sportverein leistet hervorragende Jugendarbeit. Junge Familien finden hier am schnellsten Anschluss. Und der Spaß steht immer im Vordergrund.

Alois‘ Lieblingsplatzerl

Jetzt hat mich noch eines interessiert: „Alois, was ist dein Lieblingsplatzerl in Anthering, wenn dich ein Gast fragt, was er unbedingt ansehen sollte… was sagst du?“

Wenn man die Aussicht genießen möchte – dann ist der Salzburgblick bei Schmiedsberg der beste Platz dafür. Dort betrachtet man das Salzburger Becken und den angrenzenden bayrischen Raum in seiner ganzen Pracht und Schönheit. Alois ist ein Haunsberg-Fan – das ist nicht zu überhören. Selbstverständlich hat er auch die neue VEGA-Sternwarte schon besucht. Ein besonderer Schatz, der dort im Sommer 2018 eröffnet wurde. Auch die Sandkuchl am Voggenberg besucht der Alois sehr gern – gehört allerdings nicht zum Gemeindegebiet von Anthering.

Und wenn es mal nicht um den Ausblick von oben geht, dann ist der Alois auch gern in der Antheringer Au unterwegs. Ohne Anstrengung die Erholung genießen, so beschreibt er das. Ein schöner Gedanke – nicht wahr!

Für Familien bietet sich der Antheringer Schaukelweg an. Ich verstehe zwar nicht, warum mir Alois erzählt, er ist zwar schon dort spazieren gegangen, aber er hat die Einrichtungen noch nicht benutzt, weil: Unsere Schaukeln sind auch für Erwachsene ein Erlebnis. Wann kommt man schon zum Schaukeln, als „großes Kind“. Hier ist das möglich. Durch den Wald am Bach vorbei bringt man die Kinder mühelos in die Natur. Und heuer gibt es diesen Schaukelweg bereits das zehnte Jahr. Fast unglaublich! Aus persönlichen Gründen freut es mich besonders, dass es zum Jubiläum eine Erweiterung geben wird. Davon berichte ich dann natürlich sehr gern.

Abschließend bestätigt mir Alois, wie gern er hier in Anthering lebt. Und das tue ich auch!

Bis bald, eure Elfe